Stabilität der Währung – Fundament einer stabilen Gesellschaft

Warum eine Geldgebühr eine zwingend notwendige Maßnahme ist.

Ungeachtet der Milliarden teuren, staatlichen Rettungsprogramme wird unser Finanzsystem täglich instabiler. Die Geschäftsbanken sitzen damit auf fast 5 Billionen Euro täglich fälliger Einlagen. Dieses Geld können sie nicht guten Gewissens langfristig ausleihen, da es jederzeit von den Einlegern abgerufen werden kann.

Die Geschäftsbanken haben daher bereits bei einigen Großkunden damit begonnen, für das bei ihnen geparkte Geld Gebühren zu verlangen. Der Spielraum hierfür wird jedoch durch den Einlagenzinssatz der EZB begrenzt. Dieser wiederum hat eine Untergrenze durch die nicht vorhandenen Durchhaltekosten für Bargeld, wie das EZB-Direktoriumsmitglieds Benoît Cœuré, in seiner Rede „Life below zero – learning about negative interest rates” vor der Geldmarkt-Kontaktgruppe erläuterte.

Durch eine Gebühr auf Bargeld, wie sie u.a. der Wirtschaftsprofessor Miles Kimball fordert, wird die Geldzirkulation auch bei Zins- und Inflationsraten um Null funktionieren. Die enthorteten Bestände würden das für viele Staaten, Unternehmen und Privatkunden immer noch hohe Zinsniveau weiter senken. Die Notenbank bräuchte hierfür kein zusätzliches Zentralbankgeld zur Verfügung stellen und müsste auch keine weiteren Staatsanleihen aufkaufen. Eine Beschreibung der Wirkungsweise von Liquiditätsgebühren finden sich auf der Homepage der INWO. Ein auf niedrigem Zinsniveau geschlossener Kreditkreislauf hat zahlreiche, ganz wesentliche, positive Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.

  • Eine Geldumlaufgebühr gibt den Notenbanken endlich die Möglichkeit, für echte Geldwertstabilität zu sorgen, da sie das Zuschnappen der Liquiditätsfalle verhindert.
  • Die Enthortung der Geldbestände durch eine Geldgebühr minimiert das Deflationsrisiko.
  • Sinkende Guthaben- und Kapitalmarktzinsen verringern die Zinsbelastung der gesamten Volkswirtschaft und die zinsbedingte Umverteilung von Arm nach Reich.
  • Die sinkende Zinsbelastung der Volkswirtschaft beendet den bisher zwangsläufigen Drang zu permanentem Wirtschaftswachstum. Die Umwelt kann endlich entlastet werden.
  • Niedrige Zinsen verändern die Diskontierung bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen und sorgen dafür, dass ökologische Projekte sich endlich rechnen.
  • Staatsanleihen zu null Prozent machen eine Haushaltssanierung auch für stark überschuldete Staaten möglich. Die Staaten erhalten so wieder Handlungsspielraum. Stützungskäufe durch die Notenbanken werden vermieden.
  • Finanziell gesundete Staaten finanzieren sich aus dem Steueraufkommen und sind in der Lage, effektive Gesetze zur Schonung der Natur und ihrer Ressourcen durchzusetzen, da nicht ständig finanzieller Druck notwendige ökologische Maßnahmen verhindert.
  • Die sinkende Kapitalbelastung der Unternehmen und der öffentlichen Haushalte schafft Spielraum für höhere Einkommen und/oder Arbeitszeitverkürzung. Dies reduziert die Erwerbslosigkeit.
  • Arbeitnehmer werden in ihren Rechten gestärkt. Sie haben in einer Wirtschaft mit Vollbeschäftigung und günstigen Finanzierungskonditionen mehr Möglichkeiten.
  • Anstelle der Befriedigung der Finanzmärkte rückt die Erfüllung der Bedürfnisse von Menschen in den Vordergrund. Notwendige gesellschaftliche Aufgaben können besser leistungsgerecht entlohnt werden.
  • Unternehmen müssen nicht mehr zwangsläufig wachsen und ihre Absatzmärkte vergrößern, wenn die Kapitalkosten gegen null gehen.
  • Durch den abnehmenden Druck werden der hemmungslose Konkurrenzkampf und die Verdrängung einem fairen Wettbewerb und mehr Kooperation weichen.
  • Spekulationsblasen und Wettgeschäfte, die durch und eine zu flache Zinsstruktur und zu viel Zentralbankgeld befeuert werden, gehören der Vergangenheit an.
  • Auch die Sparer profitieren. Zwar wachsen die Ersparnisse nicht mehr durch hohe Zinserträge an. Dafür ist aber der Werterhalt langfristiger Anlagen gesichert.
  • Mit dem Rückgang der Kapitalerträge steigen die Arbeiterträge. Dadurch haben alle Sparer mehr Geld übrig, dass sie ansparen können.
  • Während heutzutage Zinsen einen privaten Gewinn darstellen, ist die Benutzungsgebühr für das Geld eine öffentliche Einnahmequelle.

Die Sicherung des Geldumlaues auf niedrigem Zinsniveau ist praktisch alternativlos. Deutlich steigende Zinssätze würden Millionen Unternehmen in den Konkurs und zahlreiche Regierungen in die Zahlungsunfähigkeit bringen. Millionen zusätzlicher Arbeitsloser und eine drastische Verschlechterung der ökologischen Rahmenbedingungen wären die Folge. Dieses Szenario gilt es abzuwenden.

Dauerhaft niedrige Zinsen führen jedoch dazu, dass immer mehr Spekulationskapital in Grund und Boden angelegt wird. Dieser Entwicklung muss mit einer effizienten Bodenpolitik begegnet werden. Der Boden soll für alle Menschen nutzbar und bezahlbar bleiben beziehungsweise werden.

  • Die Erde ist als Erbe der gesamten Menschheit anzusehen.
  • Der Einzelne kann den Boden und die übrigen natürlichen Ressourcen nutzen und zahlt dafür ein laufendes Entgelt. Die Nutzungsrechte können von der Gemeinschaft durch ein Bieterverfahren vergeben werden.
  • Die Einnahmen, die die Gemeinschaft dadurch erhält und die den ökonomischen Gegenwert der Nutzungsrechte darstellen, verteilt sie gleichmäßig pro Kopf der Bevölkerung zurück. Hierbei ist es unerheblich, ob das Gebiet lediglich eine Kommune, ein Bundesland, ein Staat oder ein größerer Verbund ist. Für den, der nicht mehr und nicht weniger Boden als der Durchschnitt seiner Zeitgenossen in Anspruch nimmt, ist die Nutzung dann im Ergebnis kostenfrei, weil das Nutzungsentgelt, das er bezahlt, dem Betrag entspricht, den er bei der Rückverteilung erhält. Damit wird der Anspruch, jedem Menschen das gleiche Recht an der Erde zu sichern, erreicht.

Das Prinzip der Pro-Kopf-Rückverteilung lässt sich auch auf andere Bereiche ausweiten und hätte vorteilhafte Auswirkungen auf eine ökologisch verantwortungsvolle, wachstumsneutrale oder sogar schrumpfende Wirtschaft. Alle Ökoabgaben werden dann annehmbar, wenn deren Aufkommen pro Kopf zurückverteilt wird. Denn dann zahlen nur diejenigenigen, die die Natur überdurchschnittlich belasten. Diejenigen, die die Umwelt schonen, profitieren dagegen von den Abgaben. So wird umweltfreundliches Verhalten stimuliert und niemand würde sich ungerecht behandelt fühlen.

Wir können den Wohlstand der Nationen retten oder verspielen.
Die Fairconomy schafft die Basis für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.