Zartbitter

sind die Auswirkungen der Rohstoff-Spekulation für Bauern und Verbraucher. Doch dies ist nicht die ganze Wahrheit. Der SPIEGEL Beitrag „Zartbitter“ beleuchtet die Kosten für die Konsumenten, die Unsicherheit für die Erzeuger und die Chancen der Spekulanten. Erfreulicherweise begnügen sich die Autoren Goos und Hoppe nicht damit, den Londoner Kakaospekulanten Ward zu verurteilen. Der Artikel macht das Risiko der Spekulanten deutlich und zeigt auf, dass Spekulation auf unsichere Märkte und unsichere Strukturen angewiesen ist. Die Autoren zeigen, dass Spekulationsgewinne mit hohem Risiko oder mit Informationsmonopolen Hand in Hand gehen.
Bauern und Schokoladenproduzenten können die Börse nutzen um gegebenenfalls ihre Gewinne zu steigern, durch kurzfristigen Handel einen besseren Preis zu erzielen. Sie können aber auch durch langfristige Lieferverträge Zwischenhändler und Spekulanten ausschalten. Die Bedrohung für den relativ kleinen Schokoladenproduzenten besteht nicht darin, dass Spekulanten Kakao kaufen und verkaufen. Die Existenzbedrohung resultiert daraus, dass er als Einkäufer einem Oligopol aus drei marktbeherrschenden Konkurrenten gegenübersteht. Diese bestimmen durch Kauf, Lagerung und Angebot die Preise.

Sie finden den lesenswerten Beitrag aus Heft 17/2011 leider nicht mehr kostenfrei unter: Spiegel.de

Klaus Willemsen 8.7.2011